Babyschlaf II: Babyschlaf in den Monaten 3 bis 12

Dein kleiner Schatz schläft ab dem 3. Monat bereits etwas weniger als direkt nach der Geburt und seine Schlafphasen verlängern sich ein wenig. Sie verteilen sich noch immer über den gesamten Tag, jedoch zeichnet sich langsam eine Verlagerung in Richtung Nacht ab, die sich bis zum 12. Monat weiter verfestigt. Mit einem knappen Jahr wird dein Baby wahrscheinlich um die 12 Stunden in der Nacht schlafen, mit kürzeren Nickerchen am Tag. Erfahre in Teil II unserer Artikelserie, was für den Babyschlaf bis zum zwölften Lebensmonat typisch ist und wie du dein Baby beim Schlafen unterstützen kannst.

Babyschlaf im 3. Monat

Im dritten Monat verändert der Schlafrhythmus deines Babys sich vermutlich : Es nimmt tagsüber immer mehr Dinge bewusster wahr und ist abends und nachts dadurch etwas müder. Ausserdem macht es weniger Nickerchen am Tag und muss in der Nacht seltener trinken. Manche Babys schlafen schon vier Stunden an einem Stück durch, allerdings hängt der Schlafrhythmus in der Nacht noch immer auch vom Sättigungsrhythmus ab. In diesem Alter helfen schon wiederkehrende Gute-Nacht-Rituale, den Schlafrhythmus deines Babys zu unterstützen.

Gute-Nacht-Rituale für den Babyschlaf

Regelmässige und wiederkehrende Gewohnheiten bringen Struktur in den trubeligen Alltag und geben deinem Baby Sicherheit. Das kann sich auch positiv auf seinen Schlaf auswirken. Besonders in den ersten Monaten nach der Geburt sind Konstanten im Alltag hilfreich für eine gute Nacht und bringen dir und deinem Baby oft Erleichterung. Diese können folgendermassen aussehen:

  • Struktur im Alltag: Rituale wie eine Babymassage nach dem Waschen oder ein Gute-Nacht-Lied vor dem Schlafengehen helfen deinem kleinen Schatz dabei, sich auf die jeweilige Tageszeit einzustellen. Durch wiederkehrende Gewohnheiten am Morgen und Abend weiss er, ob er aktiv werden soll oder die Ruhephase beginnt.

  • Vorbereitung des Schlafs: Das Schlafengehen kann schon frühzeitig beginnen und sollte am besten immer nach dem gleichen Muster ablaufen. Als Erstes wird der Schlafsack angezogen, eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt oder ein Lied gesungen und ein Küsschen gegeben. Vermeide es jetzt, mit deinem Baby zu spielen. Dimme stattdessen das Licht schon frühzeitig – dein Schatz sollte so wenig Stimulation und Hektik wie möglich ausgesetzt sein. Sanftes Vorgehen, Ruhe und Nähe tragen besonders zur Entspannung bei!

  • Das Gute-Nacht-Lied: Mit dem Vorsingen eines Liedes kannst du dein Baby bei der Verarbeitung der vielen Eindrücke des Tages unterstützen. Dadurch kann es sich beruhigen und besser einschlafen. Dein Baby lernt, dass es mit der vertrauten Stimme der Eltern in das Reich der Träume begleitet wird. Das schenkt ihm ein Gefühl der Geborgenheit und erleichtert das Einschlafen.

Erfahre noch mehr über Gute-Nacht-Rituale!

Babyschlaf im 4. Monat

Durchschnittlich schläft ein vier Monate altes Baby circa zwischen 14 und 16 Stunden pro Tag. Meist verteilt sich die Zeit auf etwa vier bis fünf Nickerchen tagsüber und schon etwas mehr auf einen längeren Nachtschlaf. Wenn du merkst, dass dein Baby abends schwieriger zur Ruhe kommt, liegt das vielleicht daran, dass es tagsüber viel bewusster und aktiver geworden ist. Gute-Nacht-Rituale wie ein warmes Bad vor dem Schlafengehen, sanfte Berührungen oder Vorsingen helfen, deinen kleinen Schatz auf den Schlaf vorzubereiten.

Babyschlaf im 5. Monat

Der Schlafrhythmus deines Lieblings verändert sich im Vergleich zum vierten Lebensmonat wahrscheinlich noch einmal etwas: Im Alter von fünf Monaten schläft dein Baby möglicherweise immer noch um die 14 bis 16 Stunden pro Tag. Die meisten Babys machen jetzt nur noch drei bis vier Schläfchen am Tag, der Schlaf tagsüber beläuft sich insgesamt auf ungefähr vier bis fünf Stunden. Wenn du etwas Glück hast, wacht dein Kleines in der Nacht jetzt seltener auf, es wird aber vermutlich immer noch nachts die Flasche oder Brust brauchen.

Im Allgemeinen helfen feste Schlafgewohnheiten, falls dein Baby Schlafprobleme haben sollte. Wenn es einen Schub durchmacht, kann es jedoch bedürftiger werden und möchte auf einmal nachts wieder mehr trinken.

Babyschlaf im 6. Monat

Babys, die sechs Monate alt sind, benötigen etwa zwischen 12 und 16 Stunden Schlaf pro Tag. In der Nacht schläft dein Kleines mit kurzen Unterbrechungen wahrscheinlich schon drei bis vier Stunden, insbesondere, wenn es noch gestillt wird. Einige Babys schlafen manchmal sogar länger. Gönne deiner Schlummereule tagsüber etwa zwei bis drei Nickerchen.

Babyschlaf im 7. Monat

Einige Babys schlafen in diesem Alter die ganze Nacht durch. Das ist aber noch immer eher die Ausnahme als die Regel. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres sind die Schlafzyklen von Kindern meist sehr kurz. Unter „Durchschlafen“ versteht man also, dass dein Kind ohne deine Hilfe wieder einschlafen kann. Manche Babys erlernen die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, ganz von allein, andere benötigen etwas mehr Unterstützung von Mama und Papa.

Tipps für guten Babyschlaf

  • Einschlafrituale, wie das Vorlesen einer Geschichte oder das Singen von Schlafliedern, beruhigen und helfen deinem Baby beim Einschlafen. Bleibe nach dem Ritual noch etwas länger bei deinem Kind.

  • Tagsüber benötigt dein Baby genügend Ruhepausen zwischendurch, damit es nachts nicht unruhig schläft. Entspannt euch gemeinsam auf dem Sofa oder im Bett. Lass deinen kleinen Schatz aber nicht unbeaufsichtigt auf dem Sofa schlafen. Ein Bett ist die sicherste Schlafumgebung. Achte beim Schlafen im Familienbett auf den Rausfallschutz.

  • Gib deinem Baby eine Einschlafhilfe, die es selbst benutzen kann. Ein Schnuller eignet sich zum Beispiel dafür. Sollte dein Liebling nachts partout nicht schlafen wollen und du bist dadurch dauerhaft müde und erschöpft, habe keine Hemmungen, professionelle Hilfe zu suchen. Chronischer Schlafmangel kann auf Dauer deine Gesundheit schädigen – und auf die ist auch dein Baby angewiesen.

Babyschlaf im 8. Monat

Babys müssen erst lernen, ihren Schlaf-Wach-Rhythmus an den Tag-Nacht-Wechsel anzupassen. Viele acht Monate alte Babys können das schon ganz gut. Wenn dein kleiner Schatz noch keinen Rhythmus entwickelt, er nur schwer zu beruhigen ist, nicht einschlafen kann oder nachts oft aufwacht, lohnt es sich, ein Schlafprotokoll zu führen. Vermerke darin, ob dein Liebling zum Beispiel auch bei Trost und Körperkontakt nicht mehr weiterschlafen kann, und wenn er weder Hunger noch Durst zu haben scheint.

Schlafprobleme

Man spricht von Schlafproblemen, wenn Babys dauerhaft schlecht schlafen, nachts zusätzlich zu den Mahlzeiten sehr oft aufwachen und nicht von selbst oder auch mit Unterstützung wieder einschlafen können. Das kann schnell zu einer grossen Belastung für die ganze Familie werden.

  • Viele verschiedene Ursachen können hinter solchen Schlafproblemen bei Babys und Kleinkindern stecken. Manchmal hat der schlechte Schlaf einen körperlichen Ursprung, zum Beispiel eine Krankheit oder eine gewisse Unreife bei Frühgeborenen. Vielleicht liegt es aber auch an seelischen Belastungen oder an Entwicklungsschüben. Genauso können Umweltfaktoren wie Lärm, Licht und Rauch eine Rolle spielen.

  • Doch all dies ruft relativ selten schwere Schlafprobleme hervor. Viel häufiger sind ungünstige Schlafgewohnheiten der Ursprung des Problems. Wird ein extrem unruhiger Schlaf zu einer starken Belastung für dich und deine:n Partner:in, suche dir auf jeden Fall professionelle Hilfe. Informiere dich am besten vorab bei eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin.

  • Oft treten Schlafprobleme nicht allein auf, sondern zusammen mit anderen Herausforderungen – wie zum Beispiel Koliken oder Komplikationen beim Füttern. Im Fachjargon spricht man dann von sogenannten Regulationsstörungen, wenn es Babys übermässig schwerfällt, ihr Verhalten altersangemessen zu regulieren: Beispielsweise, wenn das Baby sich aus einem erregten Zustand selbst mithilfe der Eltern nicht beruhigen kann. Schlafprobleme sollten also immer zusammen mit anderen auftretenden Schwierigkeiten betrachtet und behandelt werden.

  • Bei dauerhaften Schlafproblemen suche deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin auf, um akute oder chronische Krankheiten auszuschliessen. Aber auch wenn du an deine Belastungsgrenze gerätst, kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin deine erste Anlaufstelle sein und dich an Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen weiterleiten.

Mit fachlicher Unterstützung und einigen Veränderungen im Alltag kannst du die Schlafprobleme meistens schnell in den Griff bekommen. Scheue also nicht davor, Hilfe von aussen anzunehmen. Erfahre noch mehr darüber, wie du dein Baby bei Schlafproblemen unterstützen kannst.

Babyschlaf im 9. Monat

Neun Monate alte Babys schlafen in der Regel zwischen zehn und zwölf Stunden in der Nacht. Hinzu kommen etwa zwei Nickerchen am Tag: e inmal am Vor- und Nachmittag.

Nach dem sechsten Lebensmonat benötigen manche Babys keine Nachtmahlzeit mehr. Aber auch hier entwickelt sich jedes Kind in seinem eigenen Tempo. Es kann gut sein, dass dein kleiner Schatz nicht durchschläft und nachts hin und wieder aufwacht.

Berücksichtige die folgenden Dinge, damit deine kleine Nachteule besser zur Ruhe kommt:

  • Achte auf die richtige Raumtemperatur (circa 16 bis 18 Grad Celsius).

  • Ziehe dein Baby nicht zu warm an (Faustregel: e ine Kleidungsschicht mehr als bei Erwachsenen).

  • Sorge für gedämpftes Licht zur Schlafenszeit.

  • Begleite dein Baby in den Schlaf (körperliche Nähe, Schlaflied etc.).

Babyschlaf im 10. Monat

Der Schlafbedarf für ein zehn Monate altes Baby liegt ungefähr zwischen 10 und 12 Stunden pro Nacht. Hinzu kommen immer noch um die zwei Nickerchen am Tag.

Oft haben Babys in diesem Alter Trennungsangst, wenn sie nicht wissen, wo Mama oder der Papa sind und schlafen dadurch schlecht oder gar nicht. Wacht dein Baby nachts zwischendurch auf und kann dich nicht sofort sehen oder spüren, bekommt es Angst. Manche nuckeln am Daumen oder kuscheln mit einem weichen Gegenstand, um sich selbst wieder zu beruhigen.

Sollte dein Baby nicht wieder von allein einschlafen können, gehe zu ihm und vergewissere dich, dass alles in Ordnung ist. Wenn es gesund ist und ansonsten nichts Auffälliges hat, tröste es, ohne das Licht anzuschalten. Beruhige es stattdessen, indem du zeigst, dass du da bist. Auf diese Weise lernt dein Baby allmählich, von selbst wieder einzuschlummern. Sollte die Windel voll sein, wechsle diese möglichst schnell, aber ruhig. Dein Baby wird die Phase der Trennungsangst bald überwunden haben und wieder zu seinen alten Schlafgewohnheiten zurückkehren.

Mit der Zeit wird dein kleines Häschen ausserdem lernen, sich selbst zu beruhigen und zurück in den Schlaf zu finden. Ein zusätzliches Trost- oder sogenanntes Übergangsobjekt, wie der Teddy, der Schnuller oder eine Kuscheldecke, kann deinem Schatz eventuell dabei helfen. Achte aber hier auch auf die Sicherheit, damit dein Kind nicht darunter rutschen kann. Kuscheldecken oder Plüschtiere sollten daher nicht zu gross sein.

Babyschlaf im 11. Monat

Ein ausgefüllter Tag voller Babyaktivitäten macht müde: Dein kleiner Schatz braucht circa zwischen 9 und 12 Stunden Schlaf jede Nacht. Hinzu kommen noch um die zwei Nickerchen am Tag, die normalerweise um die 30 Minuten bis zwei Stunden dauern.

Es könnte sein, dass dein Baby momentan schlecht schläft, obwohl die Nächte zuvor ruhiger verliefen. Es macht eventuell gerade einen Schub durch, wodurch es etwas anhänglicher und quengeliger sein kann als sonst. Das wird jedoch vorbeigehen und dein kleiner Schatz wird lernen, sich zu beruhigen. Erfahre wie sich der Schlaf deines Babys im zweiten Lebensjahr entwickelt!

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